Weihnachten im Patchwork. Stille Nacht?

Weihnachten im Patchwork. Stille Nacht?

Ein Geruch von Tannenreisig und Bienenwachs liegt in der Luft. Und wenn sich dazu noch der Duft von Keksen mischt, dann spürt es jeder von uns im Bauch - dieses unverwechselbare Glücksgefühl, das jeder aus seiner Kindheit kennt: "Das Christkind kommt!"

Familienidylle und Harmonie in entspannte Atmosphäre …? 

Nicht alle Familien können diesen Zauber genießen. Viele Elternpaare sind getrennt, vielleicht sogar frisch geschieden. Und damit bekommt Weihnachten eine ganz neue Dimension.

Weihnachten im Patchwork - kann das funktionieren? 

Und wenn ja, wie?

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Dazu stellt sich vorab die grundsätzliche Frage nach der Konstellation. Und damit verbunden die essentiellste Frage: bei wem sind die Kinder?

Gibt es eine Regelung im Scheidungsvergleich, dann ist es auf den ersten Blick betrachtet einfach. Jedoch zeigt die Realität leider oftmals anderes.

Weihnachten jedes Jahr abwechselnd bei Papa oder Mama bedeutet, dass der jeweils andere Weihnachten ohne Kinder feiern muss.

Für viele unvorstellbar!? Aber für genauso viele Realität.

Wichtig ist hier die Antwort auf die Frage, welchen Zugang ich dazu wähle. Trauere ich über den Verlust oder freue ich mich für meine Kinder, dass Sie trotz der Trennung die Möglichkeit haben, mit meinem Ex-partner zu feiern. 

Viele Familien kommen auf die kreativsten Ideen, wenn es darum geht, Rituale weiterleben zu lassen und um den Kindern zu vermitteln:

„Wir haben uns zwar als Paar getrennt, aber als Eltern sind wir für euch immer da! 

Je eher es eine Basis für die Kommunikation zum Wohle der Kinder gibt, desto weniger haben die Kinder das Bedürfnis sich einbringen zu müssen. Vorallem, wenn sie nicht das Gefühl haben, zwischen den Eltern vermitteln zu müssen kommen sie viel schneller zur Ruhe und können sich ihren eigenen Themen widmen. 

Manche Ex-Partner schaffen es sogar, zumindest in den ersten Jahren nach der Trennung den „Heiligen Abend“ mit den/der Expartner/in und den Kindern zusammen zu verbringen. 

Es gibt aber noch eine weitere Steigerungsform. Und zwar dann, wenn ein Elternteil eine neue Partnerschaft eingegangen ist - Weihnachten mit Partner und Ex-Partner.

Wenn´s klappt, ergibt das einen bunt zusammengewürfelten Haufen, der an diesem Abend nur ein Ziel hat: gemeinsam für die Kinder da zu sein und den freudvollsten Tag im Jahr so harmonisch und entspannt wie möglich miteinander zu verbringen.

Dazu sollten man im Vorfeld eine Antwort auf folgende Frage haben:

Wie sehe ich mich? Bin ich Scheidungspartner oder Scheidungsgegner?

Das ist oft schwierig, denn der Trennung sind in vielen Fällen Verletzungen vorausgegangen. Wenn diese zu tief sind, muss ich mir die Frage stellen, ob ich den Groll für einen Tag überwinden kann und auch will.

Nur wenn das beiden Elternteilen gelingt hat das gemeinsame Weihnachtsfest eine Chance.

Wichtig dabei ist, die Kinder nicht gegen das andere Elternteil auszuspielen. Auch offene Grabenkämpfe beiseite zu lassen, Spannungen nicht offen zur Schau zu tragen und die Loyalität der Kinder nicht mit teuren Geschenken zu erkaufen zählt zum Erfolgsgeheimnis.

Dazu kommt natürlich noch die Frage nach dem neuen Partner und dessen Kindern. Kann der neue Partner Kompromisse eingehen und den Ex-Partner, den Vater oder Mutter seiner Stiefkinder bei diesem familiären Fest einladen? In so einer Situation kommt einer der wichtigsten Grundsätze im Patchwork zum Tragen - von jedem, der in einer Patchworkfamilie lebt, wird eine unabdingbare Offenheit und Kompromissbereitschaft vorausgesetzt. Weiters braucht man Zurückhaltung, Akzeptanz und eine gehörige Portion Engelsgeduld. Trägt man all diese Qualitäten in sich und kann dabei auch noch in den emotionalsten Momenten Ruhe und Gelassenheit seine Stärken nennen hat man schon gewonnen.

Doch nicht jedem Patchworkelternteil sind diese Qualitäten in die Wiege gelegt worden. Patchwork ist harte Arbeit, vor allem dann, wenn Familienfeiern bevorstehen. 

Lassen Sie die Kinder den Ablauf des Weihnachtsfestes mitgestalten.

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Wie sehen kreative Lösungen aus, wenn man im Patchwork lebt und Weihnachten nicht mit seinem Ex-partner und dessen neuer Familie gefühlt zu 30igst verbringen möchte? 

Wichtig ist, dass Sie Weihnachten als Fest für die Kinder sehen. Binden Sie sie in Ihre Entscheidungsfindung mit ein. Wie, mit wem und wo wollen die Kinder das Fest gerne verbringen? Reden Sie mit ihnen! Wichtig ist hier, dass Sie Ihnen nicht das Gefühl vermitteln, sie tragen die Verantwortung für den Ablauf des Festes - lassen Sie sie mitgestalten.

Rituale sind wichtig! Sie geben den Kindern Halt – auch wenn diese aus der gemeinsamen Zeit mit dem Ex-partner stammen. Wenn die Ehe zerbrochen ist, müssen deshalb nicht liebgewonnnene Gewohnheiten verloren gehen.

Nehmen Sie sich in stressigen Zeiten nicht zuviel vor - vielleicht richten die Ex Schwiegerelter, Ihre Eltern oder Geschwister ein Fest aus, bei dem viele Kinder anwesend sind. 

Eine weit verbreitete Lösung für Patchworkfamilien ist auch, das traditionelle europäische Modell von Weihnachten gekonnt mit amerikanischen Bräuchen zu verbinden. Weihnachten am 24. Dezember mit dem einen Elternteil und am 25. Dezember mit dem anderen Elternteil.

Manche wählen sogar einen neutralen Ort wie zum Beispiel bei der Tante, wo die Kinder bei ihren Cousinen und Cousins über die Feiertage fix einquartiert sind und sich die Eltern mit dem Besuch zur Feier abwechseln. Auch pendeln manche Väter zwischen 2 Familien um für alle gleichsam da zu sein. In manchen Familien wechseln sogar die Kinder noch am gleichen Abend den Ort der Bescherung. 

Alles ist möglich! 

Letztlich findet jede Familie ihren eigenen Zugang und ihr eigenes Modell nach ihren Möglichkeiten.


Wonach sehnen Sie sich zu Weihnachten?

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Ich helfe Ihnen, Antworten auf diese Frage zu finden. In einem Patchwork gibt es eine Fülle an Möglichkeiten, entspannte und liebevolle Weihnachten zu verbringen.

Rufen Sie mich an, oder schreiben Sie mir ein Email. Ich freue mich, von Ihnen zu hören.